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Selbstwert- & Selbstmitgefühl: Dein Erfolgspaar

Selbstwert- & Selbstmitgefühl: Dein Erfolgspaar

Selbstwert- & Selbstmitgefühl: Dein Erfolgspaar

 

Ohne Selbstmitgefühl kein stabiles Selbstwertgefühl

«Ich brauche ein starkes Selbstwertgefühl, dann werde ich ein erfolgreicher Mensch!» Das könnte man meinen, wenn man den gesellschaftlichen und politischen Strömungen unserer Zeit  glaubt.

Ein starkes Selbstbewusstsein gilt oft als Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Doch was passiert, wenn wir scheitern oder Fehler machen? Wie gehen wir dann mit uns selbst um – im Vergleich dazu, wie wir mit einem guten Freund umgehen würden?

Viele stellen fest: Wir behandeln uns selbst oft härter als andere. Der beste Weg, dieser inneren Selbstkritik zu begegnen, ist Selbstmitgefühl. Wer bereit ist, das eigene Leid zu erkennen und mit Freundlichkeit darauf reagiert, legt den Grundstein für ein stabiles Selbstwertgefühl.

 

Selbstsicherheit lernen – durch Selbstmitgefühl

Wir können lernen, uns selbst die Zuwendung zu geben, die wir von anderen erwarten. Wenn wir uns selbst mitfühlend begegnen, erkennen wir: Schwäche und Unvollkommenheit gehören zum Menschsein. Aus dieser Akzeptanz entstehen fortwährendes Wachstum und echte Verbindung zu mir und anderen. Selbstmitgefühl hilft uns, unser Ego zu relativieren – und befreit uns vom Drang, uns ständig beweisen zu müssen.

 

Selbstmitgefühl macht sicherer und eigenständiger

Studien zeigen: Menschen mit einem hohen Mass an Selbstmitgefühl sind emotional stabiler und weniger abhängig von äusseren Erfolgen. Sie verfügen über ein robusteres Selbstwertgefühl – ganz im Gegensatz zu Menschen, deren Selbstwert stark an Leistung geknüpft ist.

 

Unterschiede zwischen Selbstwertgefühl und Selbstmitgefühl

In unserer westlichen Kultur ist Selbstwertgefühl oft an Leistung gebunden. Das kann Risiken bergen – etwa Selbstkritik, Druck oder Vergleiche. Hier eine Gegenüberstellung:

 

Selbstwertgefühl mit Selbstmitgefühl Selbstwertgefühl mit mangelndem Selbstmitgefühl
Innenwahrnehmung: Verständnis und Linderung des eigenen Leids und dasjenige anderer Aussenwahrnehmung: Gelernte Bewertung des eigenen Wertes vom Umfeld, kann verzerrt sein
Freundlicher Umgang mit Rückschlägen Gefahr von Abwertung, Verurteilung bei Misserfolg
Unabhängig von Leistung Häufig leistungsbasiert
Physiologische Bausteine: Emotionale Fürsorge, Oxytocin-Ausschüttung 1) Physiologische Bausteine: Stress, Cortisol und Adrenalin 1)

1) Zusammen mit den Säugetieren hat der Mensch die natürliche Fähigkeit, Zuneigung und Verbundenheit zu empfangen und zu geben. Je verlässlicher ein Kind die Bindung zu seinen Eltern erlebt, desto sicherer erlebt es die Beziehung mit sich selbst und mit anderen bis ins Erwachsenenalter hinein. Wenn wir unseren eigenen Schmerz lindern, zapfen wir das «Fürsorgesystem der Säugetiere» an. Dieses wirkt über die Freisetzung des Hormons Oxytocin. Wissenschaftler bezeichnen es als das «Hormon der Liebe und Bindung,», weil es eine wichtige Rolle bei sozialen Beziehungen spielt. Oxytocin verringert Furcht und Besorgnis und kann dem erhöhten Blutdruck, Adrenalin und Cortisolspiegel entgegenwirken, der mit Stress, aber auch mit ungesunder Selbstkritik einhergeht.

 

Selbstmitgefühl ist keine Schwäche – sondern Basis für Veränderung

Selbstmitgefühl stärkt unsere Motivation aus dem Wunsch nach Gesundheit und Wohlbefinden – nicht aus Angst oder Druck. Es hilft, sich selbst zu beruhigen und innere Selbstverurteilung zu stoppen. Mit diesem Grundstein wird Veränderung und Wachstum erst möglich. Ein Beispiel dafür ist das Finden von liebevollen, eigenen Lösungen.

 

Ist Selbstmitgefühl egoistisch?

Nein. Mit Selbstmitgefühl nehme ich mich nicht wichtiger als andere – sondern gleich wichtig. Das stärkt nicht nur meine Gesundheit, sondern auch die Beziehung zu anderen. Die intrinsische (innere) Motivation und Freude wächst. Ebenso die Eigenverantwortung. Persönliche Ziele lassen sich nachhaltiger verfolgen.

 

Die drei Elemente des Selbstmitgefühls

Freundlichkeit mit mir selbst: Ich beende den inneren Kritiker und schenke mir Wärme und Trost.

Achtsamkeit: Ich erkenne meine Gefühle – auch schmerzhafte – an, spüre sie, ohne mich mit ihnen zu identifizieren.

Verbundenheit: Ich erkenne, dass auch andere leiden – und bin mit meinem Menschsein nicht allein. Gegenseitiges Mitgefühl (Empathie) bereichert meine Beziehungen.

 

Achtsamkeit als Weg zum Selbstmitgefühl

Nur wenn wir achtsam sind, erkennen wir unsere alten, oft kindlich erlernten Schutzstrategien – und können sie durch erwachsene heilsamere Reaktionen ersetzen. Achtsamkeit bringt uns zurück in den Moment. Sie ermöglicht uns, mit einem offenen Herzen auf uns selbst zu schauen.

 

Verbundenheit statt Vergleich

Selbstmitgefühl fördert Zugehörigkeit – nicht äussere Abgrenzung. Je mehr wir uns als Teil der menschlichen Gemeinschaft fühlen, desto weniger neigen wir zu Vergleichen oder Überlegenheitsgefühlen. Es stärkt das Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Frieden – mit uns und anderen. Wichtig ist, dass ich mich emotional zuerst umsorge, bevor ich das mit meinem Gegenüber mache.

 

Fazit: Selbstmitgefühl stärkt deinen Selbstwert nachhaltig

Wenn du dich selbst mit mehr Freundlichkeit, Achtsamkeit und Verbundenheit behandelst, kannst du dein Selbstwertgefühl langfristig festigen. Du entwickelst echte innere Stärke, wirst gelassener und handlungsfähiger. Lies hier, wie Dario seinen Selbstwert zurückgeholt hat.

 

Neugieriges Erforschen deines Selbstmitgefühls wünsche ich dir. Bei Bedarf unterstütze ich dich gerne.

 

Literaturempfehlung:

Kristin Neff, Selbstmitgefühl: Wie wir uns mit unseren Schwächen versöhnen und uns selbst der beste Freund werden (384 Seiten, Kailash Verlag).

 

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